Der Flächenwidmungsplan der Marktgemeinde Wiesmath lag bis dato in analoger Form vor. Als Grundlage für widmungsrelevante Festlegungen diente eine analoge Katastralmappe. Im Laufe der Jahre verschlechterte sich nicht nur die Lesbarkeit des Plans, sondern auch die analoge Katastralmappe wich zunehmend vom aktuellen Stand ab.
Wiesmath liegt in der Buckligen Welt und steht vor der Herausforderung, Strategien im Umgang mit dem Phänomen der Ausdünnung peripherer Gebiete zugunsten regionaler Zentren (Wiener Neustadt und unmittelbares Umfeld) zu entwickeln. Dabei besteht die Gemeinde neben dem Hauptort aus einer Vielzahl von Rotten, Streusiedlungen und Einzelgehöften, die unterschiedlichen Ansprüchen und Trends ausgesetzt sind.
Die Gemeinde hat sich daher zu einem umfassenden örtlichen Raumordnungsprogramm entschlossen, welches neben der Neudarstellung bzw. Digitalisierung der Flächenwidmung auch die Erstellung eines Örtlichen Entwicklungskonzepts auf Basis einer aktuellen Grundlagenerhebung vorsieht. Zudem sollen die bestehenden Bebauungspläne ebenfalls digitalisiert und den aktuellen Erfordernissen angepasst werden.
Bewertung bestehender Baulandreserven im Hinblick auf Verfügbarkeit, Bebaubarkeit (Grundstücksgeometrie, Anschluss etc.), Baugrundeignung (im Hinblick auf Naturgefährdungen) und Bedarf (Prognose der Nachfrage in den nächsten 15 Jahren) sowie Dokumentation der Wohngebäude im Grünland und ihr Umgang in widmungstechnischer Hinsicht haben sich unter anderem als Schwerpunktthemen herauskristallisiert.
Darüber hinaus soll die Zentrumszone in Wiesmath (Hauptort) neu entwickelt werden, so dass neben öffentlichen Einrichtungen auch Einrichtungen der Daseinsvorsorge (Arzt, Facharzt, Lebensmittelmarkt, Gastronomie) gebündelt werden, um auch Einrichtungen für ältere Menschen (betreutes Wohnen etc.) ein optimales Umfeld zu bieten.