Die Stadtmauerstadt Groß Enzersdorf verfügt über ein charakteristisches und historisch wertvolles Stadtbild, das durch einzelne Gebäude, aber auch Gebäudeensembles geprägt wird. Derzeit sind diese ortsbildprägenden Strukturen und charakteristischen Straßenräume nur unzureichend im Bestand gesichert und die Bausubstanz teilweise durch unterschiedliche Einflussfaktoren bedroht: hoher Siedlungsdruck, beschränkte Baulandreserven, hohe Erhaltungs- und Betriebskosten der Gebäude, langfristiger Gebäudeleerstand oder Immobilienspekulation.
Mit Hilfe eines Schutzzonenkonzeptes kann einerseits der drohende Verlust schutzwürdiger und stadtbildprägender Gebäude verhindert werden, andererseits gleichzeitig ein geeignetes Instrumentarium zur vorausschauenden Planung und Gestaltung ortsbildrelevanter Bereiche geschaffen werden.
Die Entwicklung des Schutzzonenkonzepts ist die Umsetzung einer Maßnahme des „Masterplans Zentrum Groß Enzersdorf“, dessen Anspruch neben der Verbesserung der Infrastruktur, der Schaffung eines modernen Kultur- & Veranstaltungszentrums in den Stadtsälen und dem Burghofareal, einer neuen Verkehrsorganisation zum Wohle von FußgängerInnen und RadfahrerInnen auch der Erhalt und Nutzung des historischen Erbes der Stadtgemeinde ist.
Das „Neue Schutzzonenmodell“ bietet die Möglichkeit, den bestehenden Bebauungsplan und die zugehörigen Bebauungsbestimmungen zu ergänzen und auf die örtliche Situation angepasste Bestimmungen zum Erhalt des Ortsbildes umzusetzen.
In einer ersten Phase werden grundlegende Erhebungen durchgeführt, die eine umfassende Typisierung und Kategorisierung der Gebäude im Stadtzentrum zum Ziel hat. Darauf aufbauend können in weiterer Folge differenzierte Regelungen aufgrund unterschiedlicher stadträumlicher Charakteristika in die Bebauungsplanung miteinbezogen werden. Eine Einbindung betroffener BürgerInnen ist ebenfalls wesentlicher Bestandteil des Projektes und soll das Verständnis und die Akzeptanz gegenüber den neu getroffenen Festlegungen optimieren und gleichzeitig die Eigenverantwortung der Bevölkerung stärken.